Ende Juni fand am Fraunhofer-Institut für Grenzflächen- und Bioverfahrenstechnik (IGB) ein informatives After-Work-Event zur „Insektenbioraffinerie“ statt. Im Mittelpunkt stand das Projekt „InBiRa“ (InBiRa – Die Insektenbioraffinerie), das von Dr. Susanne Zibek vorgestellt wurde. Ziel des Projekts ist es, biogene Reststoffe, wie etwa Lebensmittelabfälle, zur Fütterung von Insektenlarven zu nutzen. Diese Larven werden dann zu verschiedenen nachhaltigen Produkten wie Biodiesel, Schmierstoffen und Biokunststoffen weiterverarbeitet.
Während der Führungen durch die Einrichtung wurden die Prozesse der Futtermittelentwicklung und der Trocknungstechnologie der Larven detailliert vorgestellt. Ein besonderes Highlight war der Rundgang auf dem Dach des Instituts, bei dem Konstantin Katz von Hermetia Baruth den Fütterungsprozess in einem speziell dafür vorgesehenen Container erklärte.
Ein weiterer spannender Aspekt des Events war die Diskussion über die Nutzung von Larvenhäuten zur Gewinnung von Chitosan, einem vielseitigen Material, das unter anderem in der Textilindustrie Anwendung finden könnte. Der Austausch über diese innovative Verwendungsmöglichkeit soll zukünftig weiter vertieft werden.
Im Anschluss an die Führungen boten mehrere Vorträge einen umfassenden Überblick über die vielfältigen Produkte, die aus einer Insektenbioraffinerie gewonnen werden können. Besonders beeindruckend war die Präsentation von Dr. Alexander Beck, der erläuterte, wie aus 1000 Kilogramm Bioabfällen bis zu 222 Kilogramm Waschmittel produziert werden können. Dies verdeutlicht das enorme Potenzial, biogene Abfallströme als Ersatz für fossile Rohstoffe in der chemischen Industrie und anderen Bereichen zu nutzen.
Weitere Informationen zum Projekt „InBiRa“, zu den technologischen Ansätzen und den beteiligten Partnern sind auf der Website InBiRa – Die Insektenbioraffinerie - Fraunhofer IGB zu finden.
Die Insektenbioraffinerie stellt einen vielversprechenden Schritt in Richtung Kreislaufwirtschaft dar und könnte eine bedeutende Rolle in der nachhaltigen Ressourcennutzung der Zukunft spielen.